22. September
-8. Oktober
Heinrich-Kaminski Projekt
"Auf den Spuren verloren gegangener Größe"
in Speyer

Int 
Im Rahmen der Internationalen Musiktage Dom Speyer:
Heinrich Kaminski (1886-1946)
Auf den Spuren verloren gegangener Größe – ein Komponistenportrait
22. September 2016 bis 08. Oktober 2016

Mitwirkende
Minguet-Quartett Köln
Deutsche Kammerakademie Neuss
Heinrich-Kaminski-Chorgemeinschaft
Dirigent Fred Buttkewitz-Berlin
Domorganist Markus Eichenlaub
Kammerchor Stuttgart, Leitung Frieder Bernius
Prof. Dr. Christian Schwarz-Schilling
Prof. Dr. Dieter Schnebel
Dr. Albrecht Dümling
Dr. Manfred Peters
Ulrich Loschky




Wissenschaftlicher Kurator: Dr. Manfred Peters, Weisenheim am Berg / Künstlerischer Leiter: Ulrich Loschky, Elmstein-Appenthal
Veranstalter: Dommusik Speyer

Vom Archivfund zur Konzertreihe
Heinrich Kaminski: Einige Chordirigenten kennen seine Psalmvertonung „Aus der Tiefe rufe ich Herr zu dir“ , einige Organisten seine Fantasie über den Choral „Wie schön leuchtet der Morgenstern“. Ansonsten ist das Werk des Komponisten weithin unbekannt.
Umso erstaunter war ich, als ich bei meinem Archivrecherchen zum Artikel `Gottesdienst und Kirchenmusik´ innerhalb des Handbuches `Pfälzische Landeskirche 1933 – 45´ auf den
Namen Heinrich Kaminski stieß: Sein „Wessobrunner Gebet“ aus dem Triptychon für Alt/Bariton und Orgel (1926 / 1930) wurde im Kriegsjahr 1941 in der Speyerer Dreifaltigkeitskirche von den beiden damaligen Kirchenmusikern Pfarrer Imo Schäfer und Organist Adolf Graf, nachmaligem Landeskirchenmusikdirektor, aufgeführt.
Der wohl profundeste Kenner Kaminskis, Dr. Manfred Peters / Weisenheim am Berg, ein Großneffe des Komponisten, machte mich darauf aufmerksam, dass Schäfer und Graf damit Mut an den Tag legten. Bis Mai 1941 nämlich war Kaminskis Werk mit Aufführungsverbot belegt wegen seiner „jüdischen Abstammung“. Auch nach Kaminski´s Rehabilitierung war es für alle der NSDAP angeschlossenen Verbände tabu. Da Kaminski 1946 verstarb, fiel sein Schaffen sozusagen aus der Geschichte, wenngleich seit der Fürsprache Arnold Schönbergs (er schlug im Jahr 1929 Kaminski für die Professur und Leitung einer Meisterklasse an der „Preußischen Akademie der Künste“ in Berlin vor). sich bis heute namhafte Dirigenten und Ensembles für seine grandiose Tonsprache verwendeten, so Sergiu Celebidache, Andris Nelsons, die Berliner Philharmoniker, bedeutende Chöre und Kammerorchester.
Es entstand der Plan, im Jahr 2016, in dem des Geburts- und Todesjahres Kaminskis zu gedenken ist, eine umfassende Präsentation seines Werkes zu bieten. Die Kaminski-Konzertreihe wird im Rahmen der Internationalen Musiktage am Dom Speyer 2016 stattfinden.
Dieser Veranstaltungsrahmen und die Mitwirkung prominenter Ensembles und Solisten zeigen, dass das Ziel des Projektes eine beachtliche Resonanz findet, nämlich, einem fast Vergessenen, der in schwieriger Zeit lebte und arbeitete, ein Forum für eine neu beginnende Würdigung und Wertschätzung zu schaffen.
Ulrich Loschky


Förderer:
Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur Mainz
Dommusik Speyer
Heinrich-Kaminski-Gesellschaft Waldshut - Tiengen
Evangelische Landeskirche
Neustadter Vokalensemble
Bezirksverband Pfalz


http://www.dom-zu-speyer.de/gotteshaus/dommusik/konzertreihen/internationale-musiktage-2016/